Die Würfel sind gefallen: es wird auch 2025 keine Jazz Summer Night geben – die 40. Ausgabe der Traditionsveranstaltung lässt also weiter auf sich warten. Das haben Vorstand und Vereinsausschuss nach intensiver Diskussion einmütig in ihrer gemeinsamen Januar-Sitzung beschlossen.
Hauptgrund: Es war absehbar, dass die trotz einiger erfreulicher Sponsoring-Zusagen immer noch bestehende fünfstellige Finanzierungslücke nicht seriös zu schließen sein würde. Eine erneut defizitäre Großveranstaltung wollte das Club-Team angesichts der damit für den Verein verbundenen Risiken nicht wagen.
Vorsitzender Matthias Niemann: „Gagen, Bühnentechnik, Sound, Video, Infrastruktur, Musikerbetreuung, Gastronomie-Personal, Versorgung – all das kostet Geld. Für eine Großveranstaltung mit freiem Eintritt mehr, als von uns trotz intensiver Bemühungen an Sponsoringmitteln einzuwerben war.“ Deshalb habe man nach der für Januar vereinbarten Deadline nun die Reißleine gezogen.
Auch der stetig zunehmende erhebliche Organisationsaufwand bei überschaubaren ehrenamtlichen Kapazitäten habe die Waagschale mit in Richtung Absage sinken lassen.
Ob es eine 40. Summer Night – auf dem Marktplatz oder sonst irgendwo – geben wird, steht aktuell in den Sternen. Eventuell zum 2028 anstehenden 75. Geburtstag des Clubs? Vorstand und Vereinsausschuss schließen das ausdrücklich nicht aus, wollen aber auch nichts versprechen. Immerhin soviel aber doch: „Dass wir den nicht nur zu erreichen gedenken, sondern dann auch feiern wollen…“
So bedauerlich der – vorläufige? – Abschied von der Großveranstaltung für das Mindener Feierpublikum ist, so entschieden positioniert sich der Club im Blick auf seine Kernaufgaben. Matthias Niemann: „Die gute Nachricht ist: Es wird auch weiterhin regelmäßig qualitativ hochwertige Konzerte in den Clubräumen geben. Wir werden auch weiterhin hochqualifizierten Nachwuchsmusikern eine Bühne für Jungen Jazz bieten. Wir werden auch weiterhin den heimischen Musiknachwuchs fördern und der heimischen Musiker-Szene eine Heimstatt zum Jammen bieten.“
Kurzum: Man werde all das, wofür der Club seit nun mehr als 71 Jahren stehe, auch weiterhin gewährleisten können. Nicht zuletzt dank einer wachsenden Mitgliederzahl. Nochmals Niemann: „Vor allem aber dank des ehrenamtlichen Engagements eines stabilen Kern-Teams, das sich Woche für Woche – und manche auch Tag für Tag – um all das kümmert, was für den reibungslosen Ablauf des Club-Betriebs erforderlich ist. Und das ist eine Menge mehr als man an einem Konzertabend sieht.“