Gute Konzerte sind auch eine Frage des guten Tons – Warum wir soviel in Technik investieren

Gute Konzerte erfordern nicht nur gute Musikerinnen und Musiker. Sondern auch guten Sound – und der wiederum eine adäquate Technik. Die muss professionell und mit viel Einfühlungsvermögen in das Geschehen auf der Bühne und in die Akustik des Raums gehandhabt werden. Nicht von ungefähr bedanken sich Bands von der Bühne aus beim für den Mix verantwortlichen Soundtechniker (ja, das ist tatsächlich noch eine Männerdomäne, Frauen sieht man noch selten an den Reglern).

Im Jazz Club Minden wurde immer schon Wert auf eine gute Tonanlage gelegt – gleichermaßen Musikschaffenden und Publikum zuliebe. Mit fortschreitender technischer Entwicklung sind hier auf allen Seiten die Ansprüche gestiegen. Konsequent hat der Club deshalb seit Jahren eine Strategie der kontinuierlichen Investitionen in entsprechende Infrastruktur verfolgt. In den vergangenen zwölf Jahren wurden dafür annähernd 150.000 Euro aufgebracht, teils aus öffentlichen Fördermitteln, teils ermöglicht von Sponsoren oder Stiftungen. Auch Eigenkapital sowie Tausende, in dieser Rechnung gar nicht aufgelistete Stunden an Eigenarbeit durch das Technik-Team Thomas, Janek und Florian sowie andere Aktive wurde eingebracht.

Fahrt aufgenommen hat diese Entwicklung 2013 mit der von der Strothmann-Stiftung finanzierten Anschaffung des ersten digitalen Mischpults. Dem folgte 2018 der von einem Sponsor ermöglichte Austausch der bisherigen Lautsprecher-Anlage durch ein professionellen Ansprüchen genügendes System aus 11 Lautsprecherboxen. Unter anderem wurden damals erstmals auch Bassboxen installiert, die nur nach vorne abstrahlen – was den Bühnensound klarer macht. Hinzu kamen sechs Monitor-Boxen auf der Bühne, die die gastierenden Musikerinnen und Musiker mit dem Ergebnis ihrer Arbeit versorgen.

In der Corona-Pause halfen Bundesmittel aus dem Förderfonds „Neustart Kultur“ bei der Anschaffung und Einrichtung der Videoanlage mit sieben Monitoren und drei Kameras, neuem Videomischer und Signalverteiler. Außerdem wurden ein neues Netzwerk und neue Stromleitungen für die Veranstaltungstechnik installiert.

Ebenfalls in der Corona-Phase wurden erste Empfehlungen eines Akustik-Fachbüros aus Osnabrück umgesetzt. Das war vom Vorstand mit einem Gutachten beauftragt worden, um die teils aus dem Bauch heraus geführten Diskussionen auf eine fachliche Grundlage zu stellen. In der Folge wurden die Dämmplatten an der Decke der Thekenebene ausgetauscht und neue Dämmungen an der Decke sowie an verschiedenen Wandflächen angebracht, unter anderem die Rückwand des Mischpultplatzes. Das Tonnengewölbe erhielt Bass-Fallen an der Decke.

2024 wurde erneut das Lautsprechersystem aufgerüstet. Hier profitierte der Club von der Komplettübernahme einer neuen Anlage zu günstigen Preisen infolge einer Geschäftsaufgabe, der alte Club-Bestand konnte gut weiterverkauft werden. In diesem Zusammenhang wurde der Technik-Raum neben dem Mischplatz neu eingerichtet und verkabelt, auch das Verstärkersystem wurde mit leistungsstärkeren Aggregaten sowie einer neuen Konfiguration ertüchtigt.

Aktuell wird das Publikum im Club jetzt von einem Ensemble aus vier großen und acht kleinen Decken-Boxen sowie zwei vor der Bühne auf dem Boden stehenden Bass-Boxen beschallt. Die Aktiven auf der Bühne haben ihr eigenes 6-Boxen-Monitorsystem.

All das wird vom FOH („Front Of House“) gegenüber der Bühne individuell gesteuert – ab der neuen Saison mit dem neuen Mischpult vom Typ „dLive“ des Herstellers Allen&Heath auf neuestem Stand der Technik. Auch bei dieser bisher größten Einzelinvestition der Clubgeschichte – Gesamtkosten inklusive Unterbau und Infrastruktur rund 45.000 Euro – halfen die Strothmann-Stiftung und Sponsorenunterstützung. Das Technik-Team steuerte Hunderte Stunden Planung, Programmierung, Einrichtung und technische Arbeiten bei. Die Unterkonstruktion baute in ebenfalls nicht gezählten Stunden Hermann nach eigener Planung, tatkräftig unterstützt vom unermüdlichen Börny.

Insgesamt wurden im Lauf der letzten Jahre neben viel Tastatur-Arbeit an diversen Rechnern wohl ein gutes Dutzend Kilometer Kabel verlegt, wurde geplant, gebohrt, geschraubt, gehämmert. Mit dem Status Quo ist das Technik-Team mittlerweile einigermaßen zufrieden, allerdings stehen zahlreiche weitere Verbesserungen auf der Wunschliste – dafür läuft gerade ein Förderantrag bei der Initiative Musik.

Ungeklärt ist auch noch die Verwirklichung des letzten großen Wunschs der Technik-Fraktion: die vom Fachakustiker empfohlene Ausstattung der Bühnen-Rückwand mit einer schallabsorbierenden Dämm-Konstruktion. Dagegen gibt es im Kreis der Aktiven erhebliche Widerstände, weil dies den von Logo und Entlüftungsrohren geprägten charakteristischen Raum-Charakter grundlegend verändern würde. In den sehr engagiert geführten Diskussionen diverser Vereinsausschuss-Sitzungen hatte die Bewahrer-Fraktion bisher die Oberhand. Die Techniker geben nicht auf…  

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Abgesagt!

Name der Veranstaltung

08.04.2022

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Der Jazz Club Minden e.V. gehört als Konzertveranstalter zu den ersten Adressen, und das weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Wir suchen Servicekräfte an den regelmäßigen Samstag-Konzertabenden.

Der Dienst beginnt um 19:30h und endet nach dem Konzert ca. zwischen 00:00h und 02:00h.

Bezahlung ist über den Mindestlohn garantiert.

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